Die CSD (Christopher Street Day)- Saison hat wieder begonnen und regt erneut unter dem Motto „Ehe für alle“ zu hitzigen Diskussionen an. Auf den CSD wird in den unterschiedlichsten Städten für die Rechte von Bisexuellen, Lesben, Schwulen und Transgendern sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung demonstriert und gefeiert.
Dieses Jahr steht alles im Fokus der „Ehe für alle“, welche homosexuellen Lebenspartnerschaften das Adoptionsrecht zugestehen soll. Doch dieses Recht möchten nicht alle Parteien den Randgruppen zugestehen. Begründung hierfür ist der Begriff der EHE und der Schutz von Kindern vor zwei Elternteilen des gleichen Geschlechtes. Wie definiert man jedoch den Begriff Ehe? In Artikel 6 des Grundgesetzes ist die Ehe nicht explizit definiert und lässt somit viel Spielraum. Darin heißt es:
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung. […] Darin heißt es somit nicht, dass eine Ehe aus Mann und Frau bestehen muss. Ebenso wenig dass die Erziehung von Personen des gleichen Geschlechtes ausgeschlossen ist.
Eberhard Diepgen, Bürgermeister von Berlin in den Jahren 1984 – 1989 und 1991 – 2001 unterschrieb unter anderem in einem Brief an die Berliner Parteimitglieder einen offenen Brief mit folgendem Wortlaut: Nur im Zusammensein von Frauen und Männern kann der Fortbestand der menschlichen Gesellschaft gesichert werden. So hat es die Natur oder, wenn Sie so wollen, Gott eingerichtet. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften kann die Gesellschaft trotz allen medizinischen Fortschritts und den Möglichkeiten künstlicher Befruchtung nicht mit dieser Erwartung konfrontieren. […]
Hierdurch spricht er sich deutlich mit einem Nein zur „Ehe für alle“ aus. Doch werden hierdurch nicht auch heterosexuelle Paare angesprochen, welche aufgrund von Krankheiten zeugungsunfähig sind? Diese dienen ebenso nicht dem Fortbestand der menschlichen Gesellschaft. Darf man somit die Ehe nur jenen zusprechen, welche Kinder bekommen können oder Kinder gezeugt haben? In diesem Sinne sollte sich jeder Leser selbst ein Bild von den recht unterschiedlichen Ansichten der Politik machen. Hoffentlich ist mittels dieses Artikels auch eine andere Sicht möglich und nicht nur jene der homosexuellen Lebensweise.